„Zwangsarbeit in Plauen und Pausa“ – ein spannender Ausflug in die Geschichte

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Am Donnerstag, dem 2. Mai 2019, war Frau Katherine Lukat im Pausaer Heimatverein am Neumarkt zu Gast. 27 Besucher folgten aufmerksam den Ausführungen der gebürtigen Plauenerin, die sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit diesem dunklen Kapitel des Zweiten Weltkrieges befasst hatte.

So erfuhr man, dass die Zwangsarbeiter in 4 Kategorien eingeteilt wurden, die von freiwilligen ausländischen Zivilarbeitern bis zu den sogenannten Ostarbeitern und sowjetischen Kriegsgefangenen reichten. In Pausa kamen nachgewiesenermaßen vor allem französische Kriegsgefangene ab 1940 in der Landwirtschaft zum Einsatz. Untergebracht in Barackenlagern erfuhren sie unterschiedlichste Behandlungen, wie einige Gäste des Vortrags aus der Erinnerung zu berichten wussten. Allerdings wollten die Bauern als Arbeitgeber vielfach keine Verantwortung für die ihnen zur Verfügung gestellten Arbeitskräfte übernehmen, so dass Diskriminierungen und schlechte Arbeitsbedingungen dokumentiert wurden. An Einzelschicksalen wurde deutlich, dass es auch jene Zwangsarbeiter gab, die soweit wie möglich in die Familie der Dienstherren aufgenommen wurden.

Im Anschluss an den Vortrag wurde zum Teil sehr emotional von den Anwesenden diskutiert und es zeigte sich, dass noch viele Erinnerungen haften geblieben sind, die es wert sind für die Nachwelt erhalten zu werden.

Der Heimatverein plant, sich mit allen Augenzeugen dieser Zeit, die das wünschen, in Verbindung zu setzen, um ein weiteres Kapitel der Pausaer Geschichte zu komplettieren.

Wer Interesse hat, seine Erinnerungen weiter zu geben, wende sich gern an den Vorstand des Vereins Frau Löwe, Frau Arnold oder an weitere Vereinsmitglieder.

Fundstück aus einem Pausaer Haushalt mit dem Namenszug eines vermutlich französischen Kriegsgefangenen 1942